welches ist die optimale Foil grösse für einen Anfänger im wingfoilen?
Diese Frage nach der perfekten Foil Frontwing Grösse für einen Anfänger ist schwierig zu beantworten.
Wir versuchen bei diesem Beitrag systematisch vorzugehen, um dir dabei zu helfen, die beste Foil Flügel Grösse zu wählen.
Schlussendlich gibt es keine klare Antwort, da zu viele Faktoren im Spiel sind.
Nachfolgend kannst du dir aber in gutes Bild machen, in welchem Bereich du bist.
Folgende Faktoren sind ausschlaggebend in der Grössen Wahl
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Die Flügelstreckung des Foils.
Wenn ein Foil Frontflügel mehr Streckung hat, braucht man weniger Flügelfläche, um einen bestimmten Auftrieb zu erreichen.
Zur Flügelstreckung haben wir bereits einen Blogbeitrag erstellt. Hier geht’s zu diesem Beitrag.
Mehr dazu auch weiter unten.
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Das Gewicht der Fahrerin/des Fahrers ist sehr zentral.
Hier kommt es auf die Flächenbelastung des Frontflügels an.
Diese wird sehr einfach berechnet und gibt dir eine klare Zahl als Anhaltspunkt.
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Hierzu kommen die vorherrschenden Windverhältnisse, welche du normalerweise an deinem Spot hast.
Fährst du an einem Ort, wo meist mässig bis starker Wind weht, kannst du einen kleineren Frontwing nehmen.
Bei uns am Thunersee haben wir im Sommer oft Thermik, die nicht sehr stark ist. Da muss ein etwas grösserer Frontwing gewählt werden.
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Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wieviel du üben wirst?
Hartnäckigkeit zahlt sich beim Wingfoilen noch mehr aus als bei anderen Sportarten.
Wer viel üben wird, kann kleiner gehen beim Foil Frontwing.
Die 3 Wingfoil Anfänger Typen
Um die Wahl zu vereinfachen, haben wir die Wingfoil Anfänger in 3 Typen eingeteilt.
Gemütlicher Anfänger
- Du hast keine Vorerfahrung weder in Windsurfen noch in Kitesurfen
- Vor langer Zeit hast warst du mal ein aktiver Wind- oder Kitesurfer.
Du bist aber nie drangeblieben und konntest nie selbstständig fahren. - Windsurfen oder Kitesurfen kannst du zwar selbstständig, du machst aber normalerweise sehr langsam Fortschritte.
- Aufgrund deines fortgeschrittenen Alters lernst du nicht mehr so schnell wie in den jungen Jahren.
- Da du beruflich oder privat sehr beschäftigt bist, wirst du sehr wenig zum Wingfoilen kommen.
Beispielsweise: Maximal 1x pro Monat oder nur selten in den Ferien. - Für dich ist der schnelle Erfolg zentral. Egal wenn du nach kurzer Zeit das Material wechseln musst.
Das wichtigste ist für dich, dass du so schnell wie möglich Foilen kannst. - Vor allen neuen Sportarten hast du sehr viel Respekt.
Deshalb gehst du das Ganze lieber etwas gemütlich an.
Ambitionierter Anfänger
- Du hast zwar keine Vorerfahrung in Wind- oder Kitesurfen, aber du lernst alle Sportarten sehr schnell.
- Windsurfen und Kitesurfen kannst du bereits sehr gut. Du bist damit regelmässig auf dem Wasser.
- Dein Motto ist “ein bisschen Challenge muss sein”. So hast du bis jetzt alle Sportarten gelernt.
- Du gehst für 2 Monate in die Ferien und wirst dort jeden Tag an einem geeigneten Spot üben.
- Voraussichtlich wirst du einmal bis mehrmals pro Woche mit Wing und Foil auf dem Wasser sein.
- Alle Windsurfer oder Kitesurfer, die gerne mit viel Geschwindigkeit fahren.
Sehr ambitionierter Anfänger
- Alle Windsurfer oder Kitesurfen die mehrmals pro Woche auf dem Wasser sind.
- Jede Ferien verbringst du mit Wind- oder Kitesurfen
- Du bist jung und neue Sachen lernst du extrem schnell.
- Jede sportliche Challenge fasziniert dich und du bleibst hartnäckig dran, bist du es kannst.
- Jeden Winter hast du mehrere Monate Zeit, um an einem perfekten Ort Wingfoilen zu lernen.
- Wenn du auf dem Wasser unterwegs bist, willst du vor allem viel Speed und sehr dynamisch fahren!
Hier eine kleine Anekdote:
Ich habe zwei Kunden (Brüder), die sehr gute Windsurfer sind.
Sie sind um die 70kg und 30 Jahre alt.
Die beiden hatten keine Vorerfahrung im Wingsurfen und standen noch nie auf einem Foil.
Sie wollte mit sehr kleinem Material anfangen:
Rocket Wing 4’8 – 50Liter
Phantom Carbon 1280
F-One Strike 5m2
Es war zwar eine Challenge für die beiden, aber nach mehreren Versuchen konnten sie Foilen.
Ein Jahr später machen sie nun bereits Backflips.
Empfohlene Flügelgrösse pro Anfänger
Hier geben wir einen ungefähren Anhaltspunkt für die empfohlene Foil Frontwing Fläche für Anfänger.
Da die empfohlene Fläche je nach FahrerInnen Gewicht variiert, kommt unten eine weitere Tabelle in’s Spiel.
Low Aspect Foils = Streckung bis 5.5
Medium Aspect Foils = Streckung 5.5-7.5
High Aspect Foils = Streckung mehr als 7.5
Anfänger Typ | Empfohlene Frontflügel Grösse Low Aspect | Empfohlene Frontflügel Grösse Medium Aspect | Empfohlene Frontflügel Grösse High Aspect |
---|---|---|---|
Gemütlicher Anfänger | 1800-2200Cm2 | 1700-2000Cm2 | Nicht empfohlen |
Ambitionierter Anfänger | Nicht empfohlen | 1400-1800Cm2 | Nicht empfohlen |
Sehr ambitionierter Anfänger | Nicht empfohlen | 1100-1400Cm2 | 1000-1100Cm2 |
Foils für gemütliche Anfänger
Gravity Fct 2200
Phantom FCT 1680
Phantom CaRbon 1780
Unterschiedlich gestreckte Foil Flügel
Wie oben bereits erwähnt, kannst du dir das Grundwissen zur Flügel Streckung Hier holen.
Zudem hat Wikipedia wie immer Infos dazu. Hier der Link zu Wikipedia.
Ganz einfach gesagt, müssen gestrecktere Flügel kleiner gewählt werden, als weniger gestreckte Foil Flügel.
Hier eine Übersicht, der Flügelstreckungen von F-One Foils:
Low Aspect Foils = Streckung bis 5.5
Medium Aspect Foils = Streckung 5.5-7.5
High Aspect Foils = Streckung mehr als 7.5
Foil | Fläche Frontwing | Streckung Frontwing | Spannweite Frontwing |
---|---|---|---|
Gravity | |||
1800 | 1800cm2 | 5 | 95cm |
2200 | 2200cm2 | 5.5 | 110cm |
Phantom | |||
980 | 980cm2 | 6.2 | 78cm |
1080 | 1080cm2 | 5.9 | 80cm |
1280 | 1280cm2 | 5.9 | 87cm |
1480 | 1480cm2 | 6.2 | 96cm |
1680 | 1680cm2 | 6.4 | 104cm |
1780 | 1780cm2 | 6.4 | 107cm |
Phantom-S | |||
740 | 740cm2 | 6.5 | 69.5cm |
840 | 840cm | 6.5 | 74cm |
940 | 940cm2 | 6.5 | 78cm |
Seven Seas | |||
1000 | 1000cm2 | 7.5 | 86.5cm |
1200 | 1200cm2 | 7.6 | 95cm |
1400 | 1400cm2 | 7.5 | 103cm |
Eagle | |||
790 | 790cm2 | 9.5 | 86.5cm |
890 | 890cm2 | 9.6 | 92.5cm |
990 | 990cm2 | 9.5 | 97cm |
1090 | 1090cm2 | 9.5 | 102cm |
IC6 V3 | 965cm2 | 4.4 | 65cm |
Mirage | |||
800 | 800cm2 | 4.8 | 66cm |
1000 | 1000cm2 | 4.4 | 62cm |
Escape | |||
530 | 530cm2 | 6.3 | 58cm |
630 | 630cm2 | 6.5 | 64cm |
Die optimale Flächenbelastung des Foil Frontwings
Eine leichte Person braucht ein kleineres Foil als eine schwere Person.
Dabei geht es um die Flächenbelastung des Frontwings.
Falls die Flächenbelastung zu tief ist, fährt das Foil nur langsam und es ist schwieriger, sowie träger zu steuern.
Bereits bei sehr wenig Zug vom Wing fängt ein tief belastetes Foil sofort an zu steigen im Wasser.
Leichte Personen müssen bei einem “zu grossen” Foil extrem viel Druck auf den Vorderfuss geben, beim Losfahren.
Bei einer hohen Flächenbelastung, ist es schwieriger mit dem Foil ins Fliegen zu kommen.
Das Foil steigt abrupter auf im Wasser und muss aktiver angepumpt werden, beim losfahren.
Dafür hat man mehr Top Speed, eine bessere Manövrierbarkeit und besseres Gleiten.
Kurven sind in der Regel einfacher, da sie mit mehr Glide und Geschwindigkeit stabiler durchgefahren werden können.
Berechnung der Flächenbelastung
Die Flächenbelastung des Frontwings rechnen wir aus, in dem wir die Flügelfläche in M2 durch das FahrerInnengewicht in KG rechnen.
Hier ein Beispiel:
Ich fahre mit 70KG Körpergewicht als gemütlicher Anfänger auf dem Thunersee bei Thermik ein Gravity FCT 2200 Foil.
Das Gravity FCT 2200 hat eine Flügelfläche von 2200cm2 = 0.22M2
70:0.22 = 318.18KG/M2
Empfohlene Flächenbelastung pro Anfänger Typ
Anfänger Typ | Flächenbelastung Low Aspect Foil | Flächenbelastung Medium Aspect Foil | Flächenbelastung High Aspect Foil |
---|---|---|---|
Gemütlicher Anfänger | 300-450Kg/m2 | 380-480Kg/m2 | Nicht empfohlen |
Ambitionierter Anfänger | Nicht empfohlen | 480-550Kg/m2 | Nicht empfohlen |
Sehr ambitionierter Anfänger | Nicht empfohlen | 550-650Kg/m2 | bis maximal 700Kg/m2 |
Wir fahren bei Wind ab ca. 15-17Knoten ein F-One Eagle Foil mit 790cm2 Fläche. Das ergibt bei einem Gewicht um die 70KG eine Flächenbelastung um die 900KG/M2.
Die Windverhältnisse am Spot
Wer z.B. in Silvaplana oder auf dem Urnersee unterwegs ist, hat eher stärkeren Wind.
Somit braucht er ein Foil mit eher einem kleineren Frontwing.
FahrerInnen die mehrheitlich auf dem Thunersee oder auf dem Sihlsee unterwegs sind, haben oft sehr schwache Windverhältnisse.
Deshalb müssen sie eher einen grösseren Frontwing wählen.
Grundsätzlich braucht ein Anfänger aber so oder so etwas stärkeren Wind, um schnell Fortschritte zu machen.
Unter 15Knoten Windstärke, ist es schwierig, schnell Fortschritte zu machen.
Hartnäckiges Üben
Schlussendlich braucht das Wingfoilen einfach Übung.
Wer bereit ist, Zeit zu investieren, wird belohnt.
Es ist schwierig die perfekten Verhältnisse zu erwischen.
Wir empfehlen mindestens 1Mal pro Woche auf’s Wasser zu gehen.
Als Alternative macht es auch Sinn, 2 Wochen an einen sehr geeigneten Spot in die Ferien zu gehen.
Wer einmal ein Grundniveau erreicht hat, kann es darauf gemütlicher nehmen und muss nicht mehr so oft auf’s Wasser.